Deine Bühnenshow – so planst du einen professionellen Auftritt
Dein nächster Auftritt steht vor der Tür, Datum und Location sind fest und nun heißt es: Bühnenshow planen! Egal, ob es sich um einen kleinen Gig mit minimalistischer Ausstattung oder um eine gigantische Show handelt: Hier erfährst du, welche Punkte du im Vorhinein bedenken solltest, damit dein Auftritt ein Erfolg wird.
Die richtige Songauswahl – Was will ich performen?
Die erste Frage, die du dir stellen musst, ist ob du einen Cover-Song oder ein eigenes Lied singen möchtest. Das hängt natürlich stark vom Anlass ab. Wenn du für eine Geburtstagsfeier gebucht wirst, dann möchten die Leute meistens Party-Classics oder eine schöne Ballade hören. Auf einem Stadtfest bringst du die Masse wohl auch eher mit bekannten Tönen in Schwung.
Auch für Hochzeiten gibt es meist spezielle Wünsche des Brautpaares – Lieder, mit denen das Paar irgendetwas verbindet, sei es das Kennenlernen oder einen schönen Urlaub. Daher wird es eher selten vorkommen, dass ein eigener Song gewünscht wird (außer natürlich, du hast diesen für das Brautpaar selbst geschrieben). Am besten du stellst eine Repertoire-Liste zusammen von welcher die Leute, die dich für ihre Veranstaltung buchen, ihre Lieblingslieder auswählen können. Bleibe aber auch offen für neue Vorschläge.
Die eigenen Songs in deine Bühnenshow integrieren
Anders sieht es da schon aus, wenn du dein eigenes kleines Konzert organisierst und die Leute kommen, um dich zu hören. Das ist die ideale Gelegenheit für dich, deine Songs vorzustellen. Am besten du eröffnest die Show mit deinem eingängigsten Song und wiederholst diesen am Ende nochmals als Zugabe in einer anderen Version, z.B. akustisch. So bleibt dieser bei den Zuhörern hängen.
Bei einem Konzert in kleiner überschaubarer Runde hast du auch die Gelegenheit, dem Publikum die jeweilige Geschichte zu deinen Songs zu erzählen: Warum hast du ausgerechnet dieses Thema ausgewählt? Was ist deine Inspiration für diesen Song gewesen? Welche Bedeutung hat der Text für dich? Diese Vorgehensweise bindet die Leute an deine Musik, weil die Lieder dadurch persönlich werden.
Cover-Songs als Mitsing-Garant
Zwischendurch ist es ratsam, das ein oder andere Cover-Lied zu spielen. Die Zuhörer mögen es, wenn sie mitsingen können und das fördert wiederum die gute Stimmung. Natürlich kannst du ihnen auch den Chorus eines leichteren Songs beibringen und sie diesen nachsingen lassen. Dies wird garantiert auch für gute Stimmung sorgen und die Leute auflockern. Solltest du dich für zusätzliche Cover-Stücke entscheiden so achte darauf, dass sie zum Stil deiner eigenen Songs passen. So entsteht ein harmonisches und abgerundetes kleines Konzert, an welches die Besucher sicherlich gerne zurückdenken.
Bedenke jedoch auch, dass du dich mit dem Thema GEMA beschäftigen musst, wenn du selbst Veranstalter/in eines Konzertes bist. Unter Umständen musst du einen gewissen Betrag an die GEMA zahlen. Solltest du selbst als Komponist/in oder Textdichter bei der GEMA sein, so erhältst du natürlich im Nachhinein auch Tantiemen für deine eignen Songs.
Welcher musikalische Begleitung wähle ich für meine Bühnenshow?
Wenn deine Songauswahl mehr oder weniger steht, musst du dir als nächstes Gedanken darüber machen, wie du auf der Bühne musikalisch auftreten möchtest. Die einfachste Lösung ist sicherlich, die Musik anhand einer Karaoke-Version einzuspielen. Heutzutage gibt es fast jeden bekannten Song zum qualitativ hochwertigen Download bei iTunes oder Karaoke-Version.de. Mehr Möglichkeiten bestehen jedoch, wenn du bereits eine Band hast, die sich deinen Wünschen (wie z.B. andere Tonlage, Akustik-Version etc.) anpasst. Oder du spielst vielleicht Gitarre oder Klavier und begleitest dich selbst auf der Bühne.
Eindrucksvoll ist natürlich auch mehrstimmiger Gesang. Wenn du also noch Bekannte hast, die gern und gut singen, so involviere sie doch einfach als Background-Sänger/innen. Je mehr Leute Teil deiner Show sind, desto weniger Gage bleibt allerdings für dich übrig. Aber dafür ist der Spaß-Faktor umso größer.
Das perfekte Outfit, Requisiten & Co. – das brauchst du auf der Bühne
Nun hast du also schon deine Songauswahl getroffen und weißt, wie du die Lieder aufführen möchtest. Ein paar wichtige Aspekte fehlen jedoch noch, z.B. was du auf der Bühne anziehen willst. Hier solltest du in erster Linie den Anlass bedenken (Hochzeit = schick, eigenes Konzert = eigener Stil usw.). Stelle dir auch ein Ersatz-Outfit zusammen, falls in letzter Sekunde irgendetwas schief läuft und du auf dein weißes T-Shirt Kaffee verschüttest.
Auch musst du dir überlegen, ob du dich als Show-Effekt zwischendurch umziehst. Kennst du vielleicht jemanden, der immer super gestylt ist? Dann frage doch sie oder ihn, ob ihr einmal zusammen shoppen gehen könnt. Das Outfit hat einen enormen Effekt auf dein Gesamtauftreten und deine Wirkung auf den Zuschauer.
Allein oder gemeinsam im Rampenlicht
Als nächstes solltest du entscheiden, ob du allein mit deinem Mikrofon auf der Bühne stehen möchtest, oder deine Show mit Tänzern, Sängern, Requisiten oder speziellem Licht ergänzen möchtest. Das hängt sicherlich sehr stark davon ab, bei welcher Gelegenheit du auftrittst und welchen Musikstil du vertrittst, bzw. aufführst.
Bei einem Hochzeits-Gig ist eine große Show, bei der du dich in Szene setzt, sicherlich unangebracht. Hier steht das Paar im Mittelpunkt. Wenn du aber House-Musik singst und in einem Club auftrittst, so kommen zwei Background-Tänzer/innen sicherlich gut an. Trittst du irgendwo akustisch auf, so werten Backgroundsänger/innen den Sologesang auf.
Spot on – erwecke deine Bühnenshow zum Leben
Licht ist immer schön, um Akzente zu setzen. Bei einem ruhigen Song passt ein einzelner Spot auf dich sehr gut und bei einem schnellen Lied kann wechselnde Beleuchtung sicherlich nicht schaden. Bei den Requisiten solltest du dich auf Dinge, wie z.B. einen Hocker oder Stuhl beschränken. Mit zu vielen Accessoires bekommt dein Auftritt schnell Musical-Charakter.
Ein weiteres Stilmittel deine Performance aufzupeppen, ist eine Choreografie. Aber Vorsicht: Nur wer es wirklich kann und gut trainiert ist, sollte sich an eine kompliziertere Choreografie herantrauen. Sonst wirkt es schnell lächerlich und deine Stimme leidet unter der Anstrengung. Kleine Bewegungen haben jedoch manchmal eine große Wirkung. Das kann schon der Wechsel zwischen Mikrofon-Ständer und freiem Hand-Mikro an der richtigen Stelle sein. Am besten du probierst erst einmal ein paar Dinge vor dem Spiegel aus. Oder bitte jemanden, dich zu filmen. So siehst du direkt, ob deine kleine Tanzeinlage den erwünschten Effekt erzielt.
Der Ton(-Techniker) macht die Musik
Wenn du alle vorherigen Schritte ausgeführt hast, so bist du deinem perfekten Auftritt schon einen riesigen Schritt näher gekommen. Was dir noch fehlt, ist die passende Technik. Auch hier spielt wiederum eine große Rolle, wo du was performst. Trittst du auf einer Hochzeit auf, so ist Technik häufig vorhanden. Kläre diesen Aspekt aber unbedingt vorher ab. Wenn du als Solo-Künstler ohne Band auftrittst, so ist es sehr praktisch, wenn du jemanden dabei hast, der dein Playback startet. Auch ein Soundcheck sollte vorher gemacht werden. Nehme jemanden mit, mit einem guten musikalischen Gehör. Diese Person kann dann deinen Gesang aus verschiedenen Stellen im Publikum zuvor bewerten und Tipps geben, zu Lautstärke oder Klangeinstellungen.
Wenn du ein eigenes Konzert organisierst, solltest du dich unbedingt frühzeitig um eine anständige Anlage bemühen. Du kannst noch so toll singen – bei permanenten Rückkoppelungen, Übersteuerungen oder springenden Playbacks wird niemand deine Stimme in guter Erinnerung halten. Also überlege dir genau, was du brauchst. Hier ein paar mögliche Dinge, die je nachdem auf deiner Liste stehen sollten:
- Mikrofon
- Boxen / Lautsprecher / Verstärker (bei einem Auftritt allein, eignet sich eine kleine mobile Anlage)
- Mischpult (bei Auftritten mit Musikern)
- Mikrofon-Ständer / Notenständer
- Gerät, um deine Playbacks abzuspielen (z.B. ein iPad/Tablet)
- Kabel
- Technik für begleitende Instrumente
- Licht
- Playbacks (am besten schon in der richtigen Reihenfolge)
- Multi-Steckdosen
Roadies – stelle dein Team für die Bühnenshow zusammen
Je nach Größe des Events, musst du dir nun also dein Team zusammenstellen. Am besten du machst dir eine Liste mit den Personen, die anwesend sein müssen und rufst jeden am Tag zuvor nochmals an. Kläre die Uhrzeit ab, wie die anderen zur Location hinkommen, bzw. ob sie den Weg kennen, gebe ihnen deine Telefonnummer usw. Am Auftrittstag wirst du genug mit dir selbst zu tun haben und keine Nerven dafür haben, organisatorische Dinge zu klären. Vielleicht hast du ja auch noch eine Person im Umfeld, die sich bereit erklärt, die Koordination zu übernehmen.
Bedenke auch, dass du selbst zum Veranstaltungsort hinkommen musst und eventuell zu viele Dinge dabei hast, als das du mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen könntest. Schön ist auch, wenn du noch jemanden dabei hast, der alles mit einer Kamera festhält – so hast du wiederum Material, mit dem du auf YouTube, Facebook, Instagram & Co. Werbung für dich machen und Interesse wecken kannst. Hier noch eine kleine Liste an Leuten, die für deinen Auftritt eine Unterstützung sein könnten:
- Techniker/in
- Koordinator/in vor Ort
- Backgroundsänger/innen
- Backgroundtänzer/innen
- Band und/oder einzelne Musiker/innen
- Fahrer/in (falls du selbst kein Auto hast)
- Kameramann/-frau
- Stylist/in oder Make-up-Artist/in